massiver wipeout von pete´s surf diaries

Pete´s Surf Diaries: High and Low

Das tiefe Tal der Frustration beim Surfen

Ich glaube jeder von uns kennt das! An einem Tag fühlt man sich beim Surfen wie Poseidon höchstpersönlich und surft sich in einen Zustand des ultimativen Flows. Und am nächsten Tag wird man vom Ozean wieder in die Schranken gewiesen und förmlich zurück an den Strand ausgespuckt. Aber genau diese Tatsache macht das Wellenreiten so einzigartig. Es zählt zu den komplexesten Sportarten und Perfektion ist ein Status, der nie erreicht wird. Vor allem nicht dann, wenn wir, wie die meisten von uns, nicht am Ozean aufgewachsen sind und schon im Kindesalter mit dem Surfen begonnen haben.

Also wohin führt uns das Ganze, wenn wir doch eh keine Chance haben, in diesem Sport Welterfolge feiern zu können oder eines Tages als Sportler des Jahres ausgezeichnet werden?

Es geht einzig und allein um das pure, nur für sich selbst bestimmte, Gefühl des Glücks!

Man betreibt diesen Sport nur für sich selbst und muss niemandem beweisen wie gut man ihn beherrscht. Surfen macht von der ersten Minuten an Spaß und es hört nie auf, bis man damit aufhört. Es kann zu einer “lifelong journey“ werden, voll mit Reisen, Abenteuern und Ratgebern für das Leben an sich.

Nur wir Surfer selber sind uns manchmal dabei im Weg. Geboren in einer Leistungsgesellschaft, wollen wir uns nun dem Projekt Wellenreiten widmen. Wir kalkulieren ca. 1-3 Jahre dafür ein, um richtig gut darin zu werden. Dann sollte man eigentlich in der Lage sein, so ein kurzes zahnstocherartiges Projektil in Form eines Shortboards zu surfen, wie es die Profis in den Magazinen und Videos tun. Wenn das nicht klappt, sollte man wenigstens einmal in einer Tube gestanden haben, da dies ja das ultimative Gefühl darstellen soll. Aber warum eigentlich? Versucht doch das Surfen als ein Geduldsspiel mit sich selber zu sehen!

Jeden Tag präsentiert uns der Ozean eine neue Spielfläche. Wir müssen es annehmen und lernen, damit zu spielen. Mal ist sie easy und leicht, mal uneben und unkontrollierbar. Dennoch lernt man jedes Mal daraus. Und nach Jahren der Erfahrung gibt es immer weniger Überraschungen und man hat immer Spaß, egal wie gut das Spielfeld eben ist.

Gerade in den ersten Jahren ist es all zu leicht, sein gefühlt fehlendes sportliches Weiterkommen auf schlechte Bedingungen oder schlechtes Material zu schieben. Oft sind die Wellen nicht clean genug oder zu steil, dann aber auch wieder zu flach, um reinzukommen. Manchmal sind die Boards zu lang, um durch die Wellen zu tauchen. Dann aber auch wieder zu kurz, um Wellen zu erwischen.

All diese Sätze höre ich als Surflehrer von Zeit zu Zeit. Je erfahrener ein Surfer wird, desto weniger hört man sie von ihm. Man wird reflektierter und sucht die Fehler eher bei sich selber. Es gibt beim Surfen immer Bereiche, in denen man sich verbessern kann. Sei es die Körperkontrolle oder Technik, machmal Übersicht und die Erfahrung im Ozean.

Wichtig ist nur, dass man akzeptiert, sich mit dem Surfen Zeit zu lassen. Man muss diesen Sport erlernen, ohne Verbissenheit und Ehrgeiz an den Tag zu legen. Der reine Wille, diesen Sport ausüben zu wollen, egal was kommt, reicht, ein Surfer zu werden! Egal wie gut man nun am Ende geworden ist, da dies sowieso nie eine Rolle gespielt hat. Für manche ist es Final ein Takeoff, eine Parallelfahrt, ein Tuberide oder ein Arial Reverse! Hauptsache man surft und erlebt diese Momente der Glückseligkeit.

So go into the ocean! Now!

Bis zum nächsten Mal bei Pete´s Surf Diaries…

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